Venture Capital

Neuer Wagniskapitalfonds des Landes geht an den Start

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Vorstellung des VC-Fonds am 6. Juli 2017

„Junge innovative Unternehmen verkörpern die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Baden-Württemberg. Sie sind die Voraussetzung für einen erfolgreichen Mittelstand von morgen, der maßgeblich dazu beiträgt, Wohlstand und Arbeitsplätze im Land zu sichern. Start-ups müssen aber finanziell in der Lage sein, ihre Ideen zu verwirklichen, mit innovativen Produkten und Dienstleistungen am Markt zu starten und zu wachsen. Mit unserem neuen Wagniskapitalfonds leisten wir hierzu einen entscheidenden Beitrag. Denn Venture Capital ist ein starker Innovationstreiber“, erklärte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am Donnerstag (6. Juli) in Stuttgart bei der offiziellen Vorstellung des neuen Fonds, den das Ministerium gemeinsam mit der L-Bank auf den Weg gebracht hat.

„Der neue Landesfonds ist ein wichtiger Baustein in unserer neuen Start-up-BW-Kampagne des Landes und national wie international ein starkes Signal für den Start-up-Standort Baden-Württemberg. Wir schließen damit die Wagniskapital-Lücke bei innovativen und wachstumsorientierten Start-ups. Klar ist aber auch, dass wir hier erst am Anfang stehen und weitere Schritte folgen müssen, um Baden-Württembergs Attraktivität als Start-up-Standort noch weiter zu steigern. Unser Ziel ist es, Baden-Württemberg zu einer der gründungsfreundlichsten Regionen Europas zu machen“, so Hoffmeister-Kraut: In diesem Zusammenhang verwies die Ministerin auch auf den bevorstehenden Startup-Gipfel am 14. Juli auf der Neuen Messe in Stuttgart, bei dem die neue Gründungsoffensive des Landes präsentiert werde.

Der Wagniskapitalfonds wurde unter Federführung des Wirtschaftsministeriums von der L-Bank mit einem Zielvolumen von 50 Mio. Euro konzipiert, in dem die L-Bank als Ankerinvestor agiert und Kapital aus der Privatwirtschaft eingesammelt wird. „Wir freuen uns, dass mit dem Abschluss der ersten Zeichnungsrunde mit 22 Millionen Euro bereits fast die Hälfte des Zielvolumens eingesammelt wurde“, erklärte die Ministerin. Mit diesem Fondsvolumen seien voraussichtlich zwischen 15 und 20 Investments möglich. Da diese Investments meist im Rahmen einer Konsortialfinanzierung erfolgten und andere private Investoren Teil dieser Finanzierungsrunden seien, könnten voraussichtlich 100 Mio. Euro an Investitionen für Start-ups in Baden-Württemberg mobilisiert werden. „Wir brauchen eine neue Risikokultur, um im internationalen Innovations-Wettbewerb bestehen zu können“, betonte die Ministerin.

Damit ein Start-up erfolgreich wachsen könne, benötige es eine passende Finanzierung. Hoffmeister-Kraut: „Kreditfinanzierungen sind hier oftmals aufgrund fehlender Sicherheiten nicht geeignet. Wir haben analysiert, dass gerade in der Wachstumsphase ein Bedarf an Risikokapital besteht. Der neue Wagniskapitalfonds LEA Venturepartner soll in technologiestarke Unternehmen in der Wachstumsphase investieren. L-Bank und LEA Partners haben mit dem LEA Mittelstandspartnerfonds gezeigt, dass sie erfolgreich private Investoren für einen Fonds gewinnen können. Daher haben wir gemeinsam mit der L-Bank und LEA Partners den Wagniskapitalfonds LEA Venturepartner aufgelegt.“ Der Fonds passe perfekt zwischen die schon am Markt befindlichen Frühphasen-Produkte des Landes, wie dem Seedfonds BW und dem VC-Fonds BW sowie dem seit einem Jahr aktiven LEA Mittelstandspartner-Fonds.

Das Konzept für den neuen Fonds zeichne sich insbesondere dadurch aus, dass die eingesetzten fünf Millionen Euro Haushaltsmittel mehrfach gehebelt würden: Durch die L-Bank und dann durch das erforderliche Engagement privater Wagniskapitalgeber. Für jeden Euro Haushaltsmittel erhielten die Start-up-Unternehmen damit weitere 20 Euro Wagniskapital.

„In Baden-Württemberg sollen gute Ideen die passenden Finanzierungen erhalten – das ist unser Ziel als Förderbank“, sagte Dr. Axel Nawrath, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank. Hierzu gehöre, trotz des bundesweit volumenstärksten und besten Darlehens- und Bürgschaftssystem in der Gründungsförderung durch L-Bank und Bürgschaftsbank, so Dr. Axel Nawrath, dass neue Geschäftsmodelle und -entwicklungen auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Finanzierungsprodukte bekommen. „Wenn sich die Risikokultur ändern soll, dann müssen auch wir vorangehen und unsere VC-Produkte anpassen – auch um noch stärker Risikokapital aus der Privatwirtschaft zu mobilisieren. Der Fonds ist auf eine frühphasige Wachstumsfinanzierung ausgerichtet. Bei den Branchen haben wir die baden-württembergischen Cluster und Innovationsfelder im Blick. Die technologische Ausrichtung kann man mit dem Begriff „Deep-Tech“ umschreiben – also technologische Entwicklungen, die nicht direkt als Produkt sichtbar werden. Im Fokus stehen also bspw. Artificial Intelligence, Augmented & Virtual Reality, Robotics und Industrial Internet of Things. Aber auch Digital Health können wir uns vorstellen“, erläuterte der Vorsitzende des Vorstands der L-Bank.

Wie schon der LEA Mittelstandspartner wird auch der LEA Venturepartner von der Fondsmanagementgesellschaft LEA Partners betreut. Sebastian Müller, Geschäftsführer von LEA Partners, erläuterte: „Das Besondere am Ansatz von LEA Partners ist, dass zum Kapital auch unternehmerische Erfahrung beigesteuert wird. Der Fonds agiert als aktiver, unternehmerischer Investor, in dem die jungen Unternehmen nicht nur eine Eigenkapitalfinanzierung erhalten, sondern auch Unterstützung durch unternehmerisches Know-how. Wir sind dafür mit einem breiten Netzwerk unterwegs, um die Stärken des baden-württembergischen Ökosystems für Start-ups noch besser nutzbar zu machen.“

 

Weitere Meldungen

4 - Motoren für Europa
4 Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa: Automobilregionen fordern mehr Rückendeckung der EU bei Strukturwandel der Automobilindustrie.

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

21. Frauenwirtschaftstage starten

21. Frauenwirtschaftstage starten zum Thema „Zukunft gestalten: Frauen & Männer stark als Team“

Startschuss für „The Biointelligence"
S-TEC

Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut gibt Startschuss für The Biointelligence

Anlässlich des Biointelligence Summits hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (7. Oktober) den Startschuss für das Projekt „The Biointelligence Engine“ gegeben.

Gruppenbild anlässlich der Touristischen Fachveranstaltung in der Landesvertretung in Berlin
Tourismus

Tourismus trifft Innovation

Unter dem Titel „Let´s talk about tourism „Tourismus trifft Innovation“ diskutierten rund 110 Gäste aus Tourismuswirtschaft, Politik, Verwaltung, Verbänden und Hochschulen in der LV Baden-Württemberg in Berlin über die Zukunft des Tourismus.

Glühbirne
Förderung

Land fördert Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing BW

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg (KQCBW) mit rund 8,5 Millionen Euro.

Wirtschaftsgipfel 2025
Wirtschaftsgipfel 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 setzt Impulse für die Wirtschaftspolitik Europas.

unsplash / kendall ruth
Handel

Beirat Zukunft Handel/Innenstadt schließt Tätigkeit erfolgreich ab

Seit Ende 2022 hat sich der Experten-Beirat Zukunft Handel/Innenstadt mit aktuellen Fragen des Einzelhandels und der Innenstädte in Baden-Württemberg befasst.

Glühbirne
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen September 2025

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Keine Erholung – Arbeitsmarkt muss durchlässiger werden und unbürokratischere Lösungen ermöglichen

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025

Wirtschaftsministerin betont bei Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025 positive Effekte partnerschaftlicher Teamarbeit.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Praktikumswochen

Check Dein Talent: Praktikumswochen starten im Oktober

Vom 13. bis zum 31. Oktober finden wieder die Praktikumswochen Baden-Württemberg statt. Schülerinnen und Schüler können in zahlreiche Unternehmen hineinschnuppern und ausprobieren, welche der vielen Ausbildungsberufe am besten zu ihnen passen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Bundesrat

Wirtschaftsministerin äußert sich anlässlich der Befassung im Bundesrat

Wirtschaftsministerin betont Bedeutung von Start-ups und KMU zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands

Forum Gesundheitsstandort BW 2025
Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort

Forum Gesundheitsstandort: Präventionsallianz soll Gesundheitsvorsorge und Gesundheitskompetenz im Land verbessern.

Kassenarbeitsplatz in einem Supermarkt
Ladenöffnungsgesetz

Änderungen im Ladenöffnungsgesetz

Der Ministerrat hat heute (23. September) die Freigabe zur Anhörung im Rahmen der Änderung des Ladenöffnungsgesetzes beschlossen, um den Betrieb vollautomatisierter Verkaufsstellen klar zu regeln.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Sozialtransfersystem

ifo-Studie Sozialtransfersystem/Hoffmeister-Kraut: grundlegende Neuausrichtung nötig

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Veröffentlichung der ifo-Studie „Konzeption eines integrierten Sozialtransfersystems“.

unsplash / kendall ruth
Arbeitsmarkt

Jobcenter werden bei Digitalisierung unterstützt / Start des Pilotprojekts

Drei kommunale Jobcenter in Baden-Württemberg führen mit Unterstützung des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums ein innovatives Digitalisierungsprojekt durch.