„Die Arbeitskräfte müssen gut auf den mit der Industrie 4.0 einhergehenden Wandel in der Arbeitswelt vorbereitet werden. Die neue Lernfabrik 4.0 an der Technischen Schule in Aalen ist ein Vorzeigeprojekt für die berufliche Ausbildung auf der Höhe der Zeit und erfüllt Praxisnähe in idealer Weise. Die Auszubildenden sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Weiterbildungslehrgängen können hier auf der Basis hochaktueller Industriestandards fit gemacht werden für die digitale Produktion der Zukunft“, sagte Ministerialdirektor Hubert Wicker am 21. November 2016 bei der offiziellen Einweihung der Lernfabrik, die das Ministerium mit bis zu 500.000 Euro fördert.
„Die Digitalisierung der Wirtschaft und die intelligente Fabrik der Zukunft brauchen ein optimales Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation“, so Hubert Wicker. Die Anforderungen an die Arbeitskräfte würden sich dabei verändern. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen benötigten bei der Qualifizierung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und des Fachkräftenachwuchses Unterstützung. „Die Lernfabriken 4.0 sind praxisnahe Lernorte, in denen das abstrakte Konzept der Industrie 4.0 fassbar wird“, so Wicker
Die Technische Schule Aalen ist mit einer Gesamtschülerzahl von 3130 die größte gewerbliche Schule im Regierungspräsidium Stuttgart. Die Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd ist ebenfalls am Gesamtprojekt beteiligt. In Schwäbisch Gmünd werden von 20 Grundlagenlabormodellen vier Stück für die Mechatronikerklasse aufgebaut. Die Hochschule Aalen will die Schulen beim Aufbau der Lernfabrik durch die in den Studiengängen Mechatronik und Ingenieurpädagogik aufgebaute Kompetenz unterstützen. Die Hochschulen in Aalen und Schwäbisch Gmünd bauen einen Studiengang „Internet der Dinge“ auf. Die Lernfabrik soll für gewisse Einheiten in der Grundlagenausbildung dieses innovativen Studiengangs zur Verfügung stehen. Auch die von der Aalener Schule durchgeführte Weiterbildung zum zertifizierten SPS- und Automatisierungstechniker soll teilweise in der Lernfabrik stattfinden.
Neben dem Wirtschaftsministerium bringt der Ostalbkreis als Schulträger einen weiteren Finanzierungsbeitrag ein. Darüber hinaus unterstützen wesentliche Unternehmen der Region, der Förderverein der Technischen Schule Aalen und die AG Erwachsenenbildung e.V. das Lernfabrik-Konzept. Weitere Kooperationspartner sind die IHK Ostwürttemberg, die Kreishandwerkerschaft Ostalb, das Landesnetzwerk Mechatronik, Südwestmetall und IG Metall.
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Das Projekt der Technischen Schule Aalen war eines von sechzehn Lernfabrik-Konzepten, die nach einer Ausschreibung des ehemaligen Ministeriums für Fi-nanzen und Wirtschaft im Jahr 2015 eine Bewerbung eingereicht hatten und letztendlich von der Jury für eine finanzielle Förderung ausgewählt wurden. Das Wirtschaftsministerium fördert die über nahezu alle Regionen des Landes verteilten Lernfabriken mit 6,8 Millionen Euro.
Offizielle Einweihung der Lernfabrik 4.0 an der Technischen Schule Aalen

Alexander Pflug