Pflegekräfte

Pflegekräfte schützen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Pflegerin misst bei einer Seniorin den Blutdruck

Deutschlandweit wird in der Pflege der Mangel an Fachkräften beklagt. In Baden-Württemberg hat sich deshalb ein bislang bundesweit einzigartiges Bündnis gegründet. Landesregierung, Diakonie, Berufsgenossenschaft und AOK in Baden-Württemberg wollen die Gesundheit der Mitarbeitenden stärken. Ihre Leistungsfähigkeit soll zum Wohle der ihnen anvertrauten Menschen und deren Angehörigen erhalten werden. Heute (2. März) haben die Partner auf einer Landespressekonferenz ihr Modellprojekt GeNUSs vorgestellt.

„Gesundes und sicheres Arbeiten wird immer wichtiger, besonders im Lichte des Fachkräftemangels. Wir möchten kleine und mittelständische Unternehmen in der Sozialwirtschaft dabei unterstützen, die Gesundheit ihrer Beschäftigten stärker in den Blick zu nehmen. So können die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nachhaltig verbessert und attraktive Arbeitsplätze geschaffen werden“, so Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, im Rahmen der heutigen Landespressekonferenz in Stuttgart.

Deshalb fördert das Wirtschaftsministerium das Projekt „GeNUSs – Gesundheits-Netzwerk für Unternehmen der Sozialwirtschaft“. Die Initiative des Kompetenznetzes Gesundheit, bestehend aus der AOK Baden-Württemberg, der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und der Diakonie Baden-Württemberg, richtet sich an kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) der Sozialwirtschaft im Land. Ihr Ziel ist es, die teilnehmenden Pflegedienste und -einrichtungen mit zentralen Beratungsstellen dabei zu unterstützen, ein passgenaues betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) einzuführen und umzusetzen. Zudem ermöglicht das Projekt, dass sich die beteiligten KMU auch untereinander vernetzen und zum betrieblichen Gesundheitsmanagement austauschen können.

„Pflegerinnen und Pfleger sind viel länger oder häufiger krank als der Durchschnitt der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland“, so Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. Jüngste Auswertungen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigten, dass ihr Krankenstand fast 40 Prozent über dem Durchschnitt läge. „Solange wir es nicht alle gemeinsam hinkriegen, die aus diesen Zahlen herauszulesende übergroße Belastung der Pflegekräfte in unserem Land zu verringern, werden wir die aktuellen und kommenden Probleme in der Betreuung unserer Pflegebedürftigen nicht lösen können“, so Bauernfeind weiter. „Die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, das individuell auf den einzelnen Betrieb und seine Beschäftigen ausgerichtet ist, ist deshalb ein ganz wichtiger Baustein für die Zukunftssicherheit der Pflege.“

Schon heute fehlten den Unternehmen der Sozialwirtschaft in Baden-Württemberg rund 30.000 Fachkräfte, so André Peters, Vorstandsmitglied des Diakonischen Werks der Evangelischen Landeskirche in Baden. „Durch unsere vielen tausend sozialwirtschaftlichen Dienstleistungen in Baden-Württemberg wissen wir aus direkter Erfahrung, wo den Betrieben der Schuh drückt“, so Peters weiter. Großer Fachkräftemangel, Mehrbelastungen für die Beschäftigten und als Konsequenz hohe Krankenstände seien weit verbreitet. Angesichts der steigenden Zahl der Pflegebedürftigen, die Schätzungen zufolge 2030 an die 500.000er-Marke heranreichen dürfte, werde sich dieser Missstand eher noch verschärfen. „Mit Geld allein sind die vielen notwendigen Fachkräfte nicht für den Pflegeberuf zu begeistern“, so Peters weiter. „Schon seit einigen Jahren qualifiziert die Diakonie deshalb Mitarbeitende in der Sozialwirtschaft zum Thema gesundes Arbeiten. Im starken Schulterschluss der GeNUSs-Partner können wir nochmals einen ganz neuen Impuls in die Breite geben.“

„BGM ist ein unterstützender Prozess, der dazu beiträgt, die Gesundheit der Beschäftigten und das Gesundheitsbewusstsein im Betrieb zu erhalten und zu fördern“, so Erhard Weiß, Präventionsleiter der BGW in Karlsruhe. Mit den Kooperationspartnern AOK und Diakonie Baden-Württemberg verfolge die BGW ein gemeinsames Ziel: durch nachhaltige Maßnahmen gesundes Arbeiten in gesunden Organisationen zu fördern. „Wir bringen hierbei mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung in diesem Bereich die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz in besonderer Weise mit ein und ermöglichen, gesetzlich verpflichtende Inhalte des Arbeitsschutzmanagements gleich zu integrieren“, so Weiß weiter. So könne die BGW unter anderem auch ihrem gesetzlichen Auftrag nachkommen und die Verbandsstrukturen nutzen, um ihre Themen flächendeckend zu platzieren.

Die Gesamtfinanzierung des Projekts beläuft sich auf rund 540.000 Euro, die zur Hälfte von den Projektträgern und zur anderen Hälfte vom Wirtschaftsministerium aus dem Europäischen Sozialfonds bestritten wird. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.gesund-aber-sicher.de/genuss. Unternehmen können sich noch bis zu 31. März 2020 bewerben.

Weitere Meldungen

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp auf Tourismus-Sommerreise in der Region Oberschwaben-

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (1. August) im Rahmen seiner Tou-rismus-Sommerreise die Region Oberschwaben-Allgäu und den Bodensee.

Eine Hand legt ein Holzpuzzle.
Mittelstand

Task Force „Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg“ legt Abschlussbericht vor

Land setzt mit rund 200 Maßnahmen zentrale Handlungsempfehlungen des Masterplan Mittelstand um und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands.

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp

Dr. Rapp auf Sommerreise in den Regionen Schwäbische Alb und Oberschwaben-Allgäu

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (31. Juli) im Rahmen seiner Touris-mus-Sommerreise die Regionen Schwäbische Alb und Oberschwaben-Allgäu.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung zu Arbeitsmarktzahlen für den Monat Juli

Wirtschaftsministerin: Sozialstaat muss reformiert werden

Glühbirne
Arbeitsgesetz

Zumeldung zur Diskussion über Arbeitszeitgesetz

Hoffmeister-Kraut: Müssen flexibler werden

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Sommerreise

Staatssekretär auf Sommerreise in der Region Stuttgart und im nördlichen BW

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (30. Juli) im Rahmen seiner Touris-mus-Sommerreise die Reiseregionen Stuttgart und Nördliches Baden-Württemberg.

Verleihung der Wirtschaftsmedaille
Wirtschaftsmedaille

Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg an Dr. Thomas Lindner

Für herausragende unternehmerische Leistungen und zum Dank für besondere Verdienste um die baden-württembergische Wirtschaft hat die Wirtschftsministerin die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg an Dr. Thomas Lindner verliehen.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Zumeldung

Zollstreit beigelegt

Zur gestern (27. Juli) getroffenen Vereinbarung zwischen der EU und den USA äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus Sommerreise

Tourismus-Sommerreise im Schwarzwald und in der Region Stuttgart gestartet

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp startete heute (28. Juli) seine Tourismus-Sommerreise in alle sechs Reisegebiete des Landes.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Zumeldung zu: Arbeitgeberpräsident warnt vor Kollaps des Sozialstaats

Angesichts der Herausforderungen in den Sozialsystemen bei stetig steigenden Lohnnebenkosten und immer weniger Erwerbstätigen fordert Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut grundlegende Reformen.

AdobeStock_198469599
Förderaufruf

Quantentechnologien: Neuer Förderaufruf stärkt Hightech-Standort

Ziel Förderaufrufs ist es, in kleinen und flexibel agierenden Projektteams neue, bisher nicht dagewesene Machbarkeitskonzepte, Prototypen und Quantentechnologie-Demonstratoren zu realisieren oder bereits existierende Prototypen zu erproben.

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
LEA-Mittelstandspreis

„Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2025“ vergeben

Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung wurde heute zum 19. Mal in Stuttgart verge-ben.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Landesgaststättengesetz

Ministerrat bringt neues Gaststättengesetz in den Landtag ein

Ministerrat bringt neues Gaststättengesetz in den Landtag ein – Erlaubnisverfahren wird durch einfaches Anzeigeverfahren ersetzt und steht ganz im Zeichen des Bürokratieabbaus.

Baustelle mit Kran / ©Smileus
Förderung

Zentrum für Industrialisiertes Bauen und Sanieren mit 5,1 Mio Euro gefördert

Das Wirtschaftsministerium fördert den Aufbau eines neuen Zentrums für Industrialisiertes Bauen und Sanieren (ZIBS) in Stuttgart mit 5,1 Millionen Euro. Fünf Fraunhofer–Institute bündeln in dem neuen Zentrum ihre Kompetenzen.

Symbole für Netzwerke auf buntem Hintergrund
Förderung

Förderung für den Kompetenzenausbau von Clusterinitiativen und Netzwerken

Im Rahmen der heutigen Jahrestagung der baden-württembergischen Clustermanagerinnen und Clustermanager übergab das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Förderschecks in Höhe von insgesamt rund 2,2 Millionen Euro.