Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft fördert von 2015 bis 2017 mit 4,5 Millionen Euro die Erforschung und Entwicklung einer Industrieanlage, die im Power-to-Gas-Verfahren aus regenerativ erzeugtem Strom klimaneutral Wasserstoff herstellen kann.
„Power-to-Gas kann ein entscheidendes Element in der Energiewende sein, vor allem wenn sich diese Anlagen in Zukunft für die Betreiber rechnen. Mit dem Bau dieser Anlagen bieten sich auch Chancen für die baden-württembergischen Anlagen- und Maschinenbauer, die sich so mit innovativen Produkten und Dienstleistungen auf dem Weltmarkt behaupten können“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nil Schmid bei der Übergabe des Förderbescheids im Neuen Schloss in Stuttgart.
Wasserstoff wird heute aus Erdgas und Erdöl gewonnen und überwiegend als Industriegas eingesetzt. Wasserstoff kann aber auch alternativ mit Strom durch Elektrolyse von Wasser erzeugt werden und ist der Kraftstoff für Fahrzeuge, die mit Brennstoffzellen fahren.
Vier führende Institute des Landes Baden-Württemberg wollen mit ihrer Forschung und Entwicklung im Industriemaßstab die Wirtschaftlichkeit der Power-to-Gas-Technologie erhöhen. Die Spezialisten kommen vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Stuttgart, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart, dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg und der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), einer Einrichtung des DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. und des KIT. Das ZSW wird eine nach aktuellem Stand der Technik errichtete industrielle 1-Megawatt-Anlage zur Herstellung von regenerativem Wasserstoff (eH2) in Baden-Württemberg ausschreiben.
Die Unternehmen Daimler AG, e-mobil BW GmbH, Energiedienst AG, RBB Böblingen, Stadtwerke Sindelfingen GmbH und Air Liquide Advanced Technologies GmbH unterstützen als assoziierte Partner die Forschungsinstitute. Weiterhin sollen möglichst viele der spezialisierten Maschinen-, Anlagen- und Komponentenbauer eingebunden werden.
„Das Interesse der Unternehmen zeigt, dass die Herstellung von Wasserstoff aus regenerativen Stromquellen in Industrieanlagen eine wichtige Rolle auf dem Weltmarkt spielen wird. Die baden-württembergische Wirtschaft und Wissenschaft nutzen ihre Chancen, die sich aus der Energiewende und dem Klimaschutz ergeben“, so Schmid.
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