Eine Fahrstuhlfahrt Zeit für junge Geschäftsideen: In nur drei Minuten mussten Jungunternehmen, Gründerinnen und Gründer am 19. Februar 2016 beim Elevator Pitch in Ulm die Fachjury und rund 140 Zuhörer von ihrer Geschäftsidee überzeugen.
Der Wettbewerb wurde im Rahmen des Gründertags 2016 im Haus der Wirtschaft bei der IHK Ulm durchgeführt. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft setzt die landesweite Wettbewerbsreihe „Elevator Pitch BW“ als Teil seiner Gründungsoffensive fort. Der regionale Wettbewerb wurde vom Ministerium in Kooperation mit der IHK Ulm, der Handwerkskammer Ulm, dem Gründerverbund Ulm und dem Gründer- und Technologiezentrum der Region Ulm/Neu-Ulm veranstaltet. Das Preisgeld der Wettbewerbsreihe wird von der L-Bank gesponsert.
Den ersten Preis und damit 500 Euro hat die Geschäftsidee Tagestreff aus Birkenhard gewonnen. In der Seniorentagespflege Tagestreff von Marie Winter können pflegebedürftige Senioren den Tag in familiärer Atmosphäre und Gemeinschaft verbringen. Sie erhalten Frühstück, Mittagessen, Nachmittagskaffee und Getränke. Zur Beschäftigung werden unter anderem Spiele, Gymnastik, Singen, Arbeit im Garten und Kochen oder Backen angeboten. Die Tagespflege ist von Montag bis Freitag geöffnet und hilft, pflegende Angehörige zu entlasten. Bezahlt werden die Tage fast ausschließlich von der Pflegekasse, so dass für den Pflegebedürftigen nur ein geringer Eigenanteil verbleibt. Es besteht auch die Möglichkeit, einen Fahrdienst in Anspruch zu nehmen, sollten die Gäste nicht gebracht werden können.
Den zweiten Platz (300 Euro) hat die Gründerwerkstatt manus GbR aus Ulm gewonnen. Dominik D. Hepp, Tobias Knobloch und Jan Kirsch, drei Ingenieure der Medizintechnik, entwickeln eine aktive, bionische Orthese in Form eines Greifkraftunterstützungshandschuhs. Diese Orthese hilft Menschen mit Lähmungen, Teillähmungen oder Muskelschwäche im Bereich der Hand, diese wieder zu benutzen, indem die Greiffunktion der betroffenen Hand wieder hergestellt wird. Dies ermöglicht es dem Träger wieder Alltagsaufgaben zu erledigen und erhöht signifikant seine Selbstständigkeit. Außerdem ist die Orthese nicht nur ein Alltagsunterstützungsgerät, sondern kommt auch über spezielle Trainingsprogramme als Therapiegerät zum Einsatz. Dabei soll sie vor allem Schlaganfallpatienten, MS-Patienten und Patienten mit traumatischen Verletzungen helfen.
Der dritten Platz (200 Euro) geht an die Geschäftsidee TripCar aus Stuttgart. TripCar ist ein neuartiger Carsharing-Dienst und ermöglicht es verreisenden Autofahrern, ihr Fahrzeug an andere geprüfte Nutzer an Flughäfen für die Zeit ihrer Abwesenheit zu vermieten. So werden hohe Parkgebühren vermieden. Außerdem erhalten die Autobesitzer, wenn ihr Auto vermietet wird, eine kostenlose Autoreinigung und eine Kompensation pro gefahrenen Kilometer. Das Konzept von TripCar spricht den zunehmenden Bedarf an effizienter, günstiger und nachhaltiger Mobilität an und sorgt für ein entspanntes Reiseerlebnis. Das Team besteht aus Fabien Rozzi, Nilson Silva und David Gölz.
Zum “Publikumsliebling” haben die Zuschauer die Geschäftsidee beasy aus Ulm gewählt. Das Team möchte mit der App „beasy“ Ulm verbinden. Jedes Mitglied kann dort Veranstaltungen für die nächsten 24 Stunden erstellen oder an einem vorhandenen Event teilnehmen. Ob mittags gemeinsam Fußball spielen oder in einer WG eine Zaubershow erleben – zahlreiche Events bieten die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Das Team besteht aus Sebastian Ronis und drei weitere Teammitglieder. Das Team erhält so noch einmal die Gelegenheit, sich für das Landesfinale 2016 zu qualifizieren.
Insgesamt hatten folgende Bewerber die Gelegenheit, beim Regional Cup die Jury auf kreative Art und Weise zu begeistern:
- Andelana Alpaka Textil GmbH
- beasy
- Crembello
- Fischerins Kleid
- Gründerwerkstatt manus GbR
- LAB[it]
- maurizio - Visualisierung & Design
- Tagestreff
- TripCar
- Ulm UnUsual
Die Teams wurden von der Jury anhand der Kriterien Präsentation (Rhetorik/ Persönlichkeit, Inhalt des Vortrags, zeitlicher Rahmen) und Geschäftsmodell (Konzeption/Geschäftsmodell, Kundennutzen/Marktrelevanz, Skalierbarkeit) bewertet. Die Zusammensetzung der Jury ist bei den regionalen Wettbewerben unterschiedlich.