Eine größere Ressourceneffizienz stärkt nach Ansicht des Landesbeauftragten für Mittelstand und Handwerk, Peter Hofelich, die baden-württembergischen Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit.
„Der baden-württembergische Erfinder- und Unternehmergeist zeigt am Beispiel Ressourceneffizienz am besten, wie auch ein hochentwickelter Industriestandort international noch wettbewerbsfähiger werden kann - nämlich mit mehr Materialeffizienz. Materialeffizienz ist nicht nur der größte, sondern auch der sozial- und umweltverträglichste Kostenhebel in den Betrieben. Materialeffizienz ist aber auch - das bescheinigen uns zahlreiche Studien - ein weltweiter Markt mit Milliardenpotenzial“, sagte Hofelich zur Eröffnung des zweiten Tages des Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongresses Baden-Württemberg in der Liederhalle Stuttgart. Hofelich vertrat Minister Nils Schmid, der wegen der Koalitionsverhandlungen in Berlin weilte.
Das große Potenzial gilt insbesondere auch für die in Baden-Württemberg so starke Automobilindustrie. Deswegen war Ressourceneffizienz auch ein Thema beim Zulieferertag am Dienstag, der den wichtigsten Baustein der vom Land 1999 gestarteten Automobilzuliefererinitiative darstellt. Die vor allem mittelständisch geprägte Zuliefererindustrie ist bereits heute über die gesamte Wertschöpfungskette aktiv. Von der ressourceneffizienten Entwicklung und Konstruktion sowohl der Fahrzeuge als auch den Produktionsanlagen und Fabriken bis zu deren Herstellung, über den energieeffizienten Betrieb bis hin zum Recycling und der Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe sind interdisziplinäre Lösungen gefragter denn je. Fahrzeugtechnologien zur CO2-Reduzierung, effiziente Nutzungsmodelle durch intelligente Vernetzung, service- und recyclingfreundliche Konstruktionen und die Technologien im Umfeld von Industrie 4.0 sind nur einige Beispiele, welche die Branche aktuell bewegt. Im Zusammenhang mit der Zuliefererinitiative des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft geht das landesweite Netzwerk automotive-bw gemeinsam mit den Landesagenturen diese Fragestellungen an.
Innovationen bei Rohstoffeffizienz und -recycling
Auch branchenübergreifend setzt sich das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft für mehr Ressourceneffizienz und eine sichere Rohstoffversorgung ein. Dazu hat es erst im Mai eine gemeinsame Erklärung mit Wirtschaft, Forschung und den Gewerkschaften abgeschlossen. Minister Nils Schmid: „Eine sichere Rohstoffversorgung ist eine Lebensader sowohl für die baden-württembergischen Schlüsselbranchen von heute als auch für die Schlüsseltechnologien von morgen.“ Die Strategie des Landes soll die Rohstoffstrategien von Bund und EU ergänzen. „Die EU und der Bund haben Rohstoffstrategien, die vor allem auf den Rohstoffzugang im Ausland abzielen. Daneben muss es aber auch um Innovationen bei Rohstoffeffizienz und -recycling gehen“, sagte der Minister. Es sei wichtig, die Forschung im Land darin zu unterstützen, alternative Werkstoffe zu entwickeln und die Recyclingmöglichkeiten voranzutreiben.