Nutzfahrzeugdialog

Schmid tauscht sich mit Spitzenvertretern der Wirtschaft über die Zukunft des Nutzfahrzeugs aus

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Minister Schmid mit den Teilnehmern am Nutzfahrzeugdialog im Januar 2015

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid hat sich am 26. Januar 2015 mit Spitzenvertretern der Unternehmen aus der baden-württembergischen Nutzfahrzeugbranche und Anwendern zum fachlichen Austausch getroffen. Themen waren unter anderem nachhaltige Kraftstoffe und Antriebe sowie vernetztes und automatisiertes Fahren.

„Alternative Antriebsformen und moderne Informations- und Kommunikationstechnologien bieten der Nutzfahrzeugbranche und dem straßengebundenen Personen- und Güterverkehr völlig neue Möglichkeiten. Auch im Bereich der technologischen Herausforderungen unterstützt die Landesregierung die Branche nach Kräften und investiert über 100 Millionen Euro in die Elektromobilität in Baden-Württemberg. Den Trend zur Vernetzung und zum autonomen Fahren unterstützen wir mit unserer 2013 ins Leben gerufenen Initiative Forward IT", sagte Minister Schmid. Dabei sei das Land auch auf die Bundesregierung angewiesen. Deswegen habe er zusammen mit den anderen Wirtschaftsministern der Länder bereits 2014 den Bund aufgefordert, einen nationalen Fahrplan zum Thema „autonomes Fahren“ aufzusetzen, der die Bundesländer frühzeitig beteilige, so der Finanz- und Wirtschaftsminister weiter. „Gemeinsam arbeiten wir zurzeit daran. In Zukunft müssen technische und rechtliche Standards entwickelt werden. Dabei geht es zum Beispiel um Fragen der Fahrerlaubnis oder der Haftung für Insassen von Fahrzeugen, die sich selbst steuern können", so Schmid.

Die Daimler AG präsentierte bei dem Gespräch die neuesten Informationen zum „Mercedes-Benz Future Truck 2025.“ Dieser wurde 2014 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und ermöglicht bei Lkw autonomes Fahren auf Autobahnen bis zu einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern. „Für eine starke Zukunft der Nutzfahrzeugbranche hier in Baden-Württemberg sind Industrie und Politik gefordert. Denn dafür braucht es nicht nur exzellente Produkte, sondern auch exzellente Rahmenbedingungen, die Innovationen ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit des Bundeslands absichern. Wir begrüßen deshalb die Initiative des Wirtschaftsministers, hierzu einen regelmäßigen Dialog aufzubauen“, sagte Dr. Wolfgang Bernhard, im Daimler-Vorstand verantwortlich für Lkw und Busse. Zu dem Termin hatte die Daimler AG auch einen ihrer meist verkauften Lkw-Modelle, den Actros 1845, mitgebracht.

Auch die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) hatte einen ihrer Hybridbusse bei dem Termin dabei. Neben zwölf diesel-elektrischen Hybridbussen sind seit Anfang 2014 auch vier Brennstoffzellen-Hybridbusse im SSB-Linieneinsatz in Stuttgart und Fellbach unterwegs, um ihre Tauglichkeit im Alltag großstädtischen Nahverkehrs zu testen. Wolfgang Arnold, Technischer Vorstand der SSB: „Wir engagieren uns als Partner der Industrie bei der Erforschung und Erprobung neuer Antriebstechnologien für Busse, weil wir als kommunales Verkehrsunternehmen Dienstleister für nachhaltige Mobilität sind. Je intensiver diese innovative Technik im Fahrgastbetrieb erprobt werden kann, desto besser wird das Produkt sein, mit dem wir morgen unsere Fahrgäste bedienen.“

„Die Dialogteilnehmer haben mir heute eindrucksvoll präsentiert, welche Zukunftstechnologien und -fahrzeuge hier entwickelt werden. Für das Automobilland Baden-Württemberg ist nicht nur der Pkw, sondern auch das Nutzfahrzeug von besonderer Bedeutung. Hier am Standort müssen die Fragestellungen zukünftiger Nutzfahrzeuge erforscht und mittels innovativer Lösungen und Technologien zukunftsweisende Antworten gefunden werden. Mein Ministerium wird weiterhin alles dafür tun, optimale Rahmenbedingungen auch für die Nutzfahrzeugbranche zu schaffen. Deswegen werde ich weiterhin einen beständigen und engen Dialog mit der Wirtschaft im Land verfolgen“, so der Minister

Teilnehmer des Nutzfahrzeug-Dialogs waren Dr. Wolfgang Bernhard (Vorstand Daimler Trucks and Buses), Hartmut Schick (Head of Daimler Buses & CEO EvoBus GmbH), Dr. Rolf Bulander (Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH), Rolf Lutz (Vorstandsmitglied der ZF Friedrichshafen AG), Arnd Franz (Mitglied der Konzern-Geschäftsführung der Mahle GmbH), Gregory Hancke (COO der Horst Mosolf GmbH & Co. KG), Markus Wiedemann (Leiter Kraftfahrzeuge bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG), Hans Keller (Geschäftsführung der HAUSER-Reisen GmbH) und Christian Steffen (Bezirksleitung IG Metall Baden-Württemberg).

Der Nutzfahrzeugdialog ist ein wichtiges Element der dialogorientierten Wirtschaftspolitik der Landesregierung. Minister Schmid tauscht sich regelmäßig auch beim Automobildialog, Maschinenbaudialog oder bei der Fachkräfteallianz mit der Wirtschaft über relevante Themen aus.

Hintergrund:
Die Fahrzeugindustrie mit ihren Zulieferern, Komponenten- und Fahrzeugherstellern nimmt in Baden-Württemberg eine Schlüsselrolle ein. Über 215.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (17,9 Prozent der Beschäftigten in der Industrie in BW) in über 330 Betrieben mit einem Branchenumsatz von über 86 Milliarden Euro (27,9 Prozent des Umsatzes der Industrie in BW) sind direkt im Umfeld des Fahrzeugbaus im Land tätig. Davon werden 59,8 Milliarden Euro im Export erwirtschaftet (37,8 Prozent der Gesamtausfuhren der Industrie in BW). [Quelle: Statistisches Landesamt BW, Zahlen für 2013]

Weitere Meldungen

Kassenarbeitsplatz in einem Supermarkt
Ladenöffnungsgesetz

Änderungen im Ladenöffnungsgesetz

Der Ministerrat hat heute (23. September) die Freigabe zur Anhörung im Rahmen der Änderung des Ladenöffnungsgesetzes beschlossen, um den Betrieb vollautomatisierter Verkaufsstellen klar zu regeln.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Sozialtransfersystem

ifo-Studie Sozialtransfersystem/Hoffmeister-Kraut: grundlegende Neuausrichtung nötig

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Veröffentlichung der ifo-Studie „Konzeption eines integrierten Sozialtransfersystems“.

unsplash / kendall ruth
Arbeitsmarkt

Jobcenter werden bei Digitalisierung unterstützt / Start des Pilotprojekts

Drei kommunale Jobcenter in Baden-Württemberg führen mit Unterstützung des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums ein innovatives Digitalisierungsprojekt durch.

Stuttgart bei Nacht
Studie

Nachts spielt die Musik – nicht nur für Fachkräfte

Mit der Studie „NightLÄND“, werden erstmals Zahlen zum „Leben nach acht“ für das ganze Land vorgelegt.

Mensch und Roboter begrüßen sich, indem Sie die Knöchel aneinanderdrücken.
Förderung

de:hubs in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe starten in dritte Förderphase

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die drei de:hubs im Land in einer dritten Förderphase mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro aus dem Doppelhaushalt 2025/2026 über zwei Jahre.

Europäische Flaggen
Förderung

Land stellt 15 Millionen Euro für moderne kommunale Infrastrukturen bereit

Mit einem veröffentlichten Förderaufruf unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Kommunen, Kreise und kommunale Einrichtungen beim Ausbau und der Modernisierung ihrer Innovationsinfrastrukturen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Förderung

Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro

Wirtschaftliches Potenzial für strategische Technologien besser nutzen: Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Playful young woman playing I Spy
Ausbildung

Zumeldung zur Landespressekonferenz: Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung wichtig

"Um dem Fachkräftemangel zu begegnen und in eine berufliche Karriere durch Weiterbildungen durchzustarten, ist der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung wichtig“, so Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobil

Hoffmeister-Kraut fordert von EU pragmatische, konkrete Lösungen

Vor dem Strategischen Dialog der europäischen Automobilindustrie am morgigen Freitag erneuert die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ihre Forderung an die EU, das pauschale Verbrenner-Verbot ab 2035 zu kippen.

Gruppenbild mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch der Firma Wafios
Automobil

Gelungene Beispiele der der Transformation in der Automobilbranche

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut informiert sich über gelungene Beispiele der Transformation in der Automobilbranche.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobilwirtschaft

Ministerin äußert sich zur Lage der Automobilwirtschaft

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „Wir brauchen einen Realitätscheck und Pragmatismus in der Politik“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Lieferkettengesetz

Zumeldung zur geplanten Reform des Lieferkettengesetzes

Hoffmeister-Kraut: Auch Dokumentationspflicht abschaffen

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

EU-Flotten-Dekarbonisierung

EU-Flotten-Dekarbonisierung: Baden-Württemberg und Bayern drängen auf Technologieoffenheit.

unsplash / Johannes Plenio
Förderung

Baden-Württemberg fördert Fraunhofer-Institute mit rund 3,9 Millionen Euro

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert acht Transferprojekte von 12 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 3,9 Millionen Euro in den Jahren 2025 bis 2028.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen

Über 300.000 Arbeitslose im Land sind ein klares Warnsignal für den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg.