„Der Herbstaufschwung setzt sich auch im Oktober fort. Zahlenmäßig liegt die Arbeitslosenquote mit 3,6 Prozent nur leicht über dem Niveau des Vorjahres. Diese Entwicklung hängt weiter mit der Erfassung der ukrainischen Geflüchteten zusammen, die vor allem aufgrund von Sprachhürden nicht so schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden können“, erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg.
Erwartungsgemäß ist die Arbeitslosigkeit im Oktober 2022 im Vergleich zum Vormonat in Baden-Württemberg weiter gesunken. Insgesamt waren 229.084 Menschen ohne Arbeit. Im Vorjahresvergleich sind derzeit 7.382 Arbeitslose beziehungsweise plus 3,3 Prozent mehr zu verzeichnen. Zum Vormonat September 2022 gibt es 6.881 Arbeitslose beziehungsweise 2,9 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote insgesamt sinkt im Oktober 2022 auf 3,6 Prozent – das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als noch im September. Die Arbeitslosenquote im Vorjahr lag bei 3,5 Prozent. Im Oktober 2019 wurden 30.884 Arbeitslose weniger registriert, die Quote betrug 3,2 Prozent. „Die sich verschlechternde Stimmung in der Weltwirtschaft kann den Arbeitsmarkt des Landes derzeit nicht aus der Spur bringen. Akute Risikofaktoren auf der Nachfrageseite für den Arbeitsmarkt bleiben der Materialmangel sowie die enormen Energiepreise“, so die Ministerin.
Die Arbeitskräftenachfrage nimmt zwar weiter leicht ab, befindet sich aber noch immer auf hohem Niveau. Im Oktober 2022 waren 112.695 offene Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind es 3.030 ausgeschriebene Stellen weniger. Im Vorjahresvergleich sind allerdings noch immer 8.973 Stellen mehr ausgeschrieben. Hoffmeister-Kraut: „Das Stellenangebot ist derzeit noch immer deutlich höher als im Vorjahr. Trotz einer drohenden Rezession in den Wintermonaten besteht ein hoher Arbeits- und Fachkräftebedarf im Land.“
Im Oktober 2022 haben alle Personengruppen auf dem Arbeitsmarkt einen Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Sehr deutlich ist dies bei den arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren zu spüren. Diese Personengruppe hat im Vormonatsvergleich 2.434 beziehungsweise minus 11,6 Prozent Arbeitslose weniger. Insgesamt liegt die Arbeitslosenzahl bei 18.624 Personen. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren sinkt von 3,1 Prozent auf 2,7 Prozent. Die Vorjahresquote von 2,5 Prozent wird allerdings nicht ganz erreicht. „Im Oktober haben sich vor allem die Arbeitsmarktchancen junger Menschen verbessert. Darüber freue ich mich besonders, da dies eine wichtige Voraussetzung ist, um die Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs in der Zukunft zu gewährleisten“, so die Ministerin.