Forschung

Wirtschaftsministerium fördert Elektrolyse-Forschung am ZSW mit fünf Millionen Euro

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Forscher am ZSW-Teststand für alkalische Druckelektrolyse-Blöcke mit einer elektrischen Leistung bis rund 100 Kilowatt.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fördert das Forschungsprojekt „Elektrolyse made in Baden-Württemberg“ unter Federführung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit fünf Millionen Euro. „Grüner Wasserstoff gewinnt bei der Energiewende immer weiter an Bedeutung und eröffnet große Chancen für Wirtschaft und Industrie. Dies macht einen massiven Ausbau der Elektrolysekapazitäten nötig. Mit dem Projekt unterstützen wir unsere baden-württembergischen Unternehmen, die entstehenden Absatzmärkte für Elektrolyse-Technologien zu erschließen und in Zukunft optimal zu nutzen“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (27. April) in Stuttgart.

Bei der Wasser-Elektrolyse wird Wasser mit Hilfe elektrischen Stroms in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Über den mit erneuerbarem Strom erzeugten Wasserstoff ermöglicht es die Wasser-Elektrolyse, künftig auch Industriebereiche wie die Stahlindustrie, die Chemie-Industrie oder Raffinerien klimaneutral zu gestalten. „Gerade für unsere starken Anlagenbauer und Komponenten-Hersteller im Land kann die Elektrolyse-Technologie ein ganz neues Betätigungsfeld eröffnen. Es gilt, die Potenziale jetzt schnell zu erschließen, um uns wichtige Vorteile im internationalen Wettbewerb zu erarbeiten. Elektrolyse-Komponenten aus Baden-Württemberg können maßgeblich dazu beitragen, dass grüner Wasserstoff künftig nachhaltig, kostengünstig und effizient produziert werden kann“, so die Ministerin.

Im Rahmen des Verbundprojekts des ZSW mit den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung (DITF), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung (HS) soll ein zertifizierter Demonstrator für die Wasser-Elektrolyse entstehen, der als „Elektrolyse-Schaufenster“ den Technologietransfer für eine Elektrolysefertigung in Baden-Württemberg initiieren soll. Außerdem sollen serientaugliche Materialien und Fertigungsverfahren für den Elektrolyseblock sowie eine verbesserte, standardisierte Systemtechnik und Anlagenautomation für den Betrieb entwickelt werden, um die Effizienz von Elektrolyseuren zu verbessern. Die Entwicklung und der Bau der Anlage erfolgen unter Einbindung von Fachfirmen aus Baden-Württemberg, die mit einem Industriedialog dafür qualifiziert und aktiviert werden sollen. Für die Unternehmen im Land bieten sich darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten einer Projektbeteiligung. Durch eine Teilnahme an Informationsveranstaltungen und technologiespezifischen Workshops, über die Mitwirkung bei der Komponenten- und Systementwicklung oder durch die Zulieferung von Technologie-Komponenten für den Systemdemonstrator „made in Baden-Württemberg“ können sie sich aktiv in das Projekt einbringen.

Hintergrundinformationen

Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Die Power-to-X (P2X)-Technologie mit dem Kernelement Wasser-Elektrolyse ist hierfür eine Schlüsseltechnologie. Hierdurch wird es möglich, erneuerbare Energie aus dem Stromsektor in anderen Energiesektoren (Wärme, Industrie und Verkehr) zu nutzen. Auch wenn Deutschland zukünftig weiterhin überwiegend ein Energieimportland bleiben wird, bieten sich doch erhebliche industriepolitische Chancen für einen Export von Elektrolyse- und P2X-Technologien, vor allem in Regionen mit günstigen Sonnen- und Windverhältnissen (z. B. Nordafrika, Chile, Australien).

Nachdem in den vergangenen zehn Jahren die Machbarkeit in zahlreichen P2X-Demonstrationsvorhaben in Deutschland nachgewiesen wurde, bestehen zukünftige Herausforderungen vor allem in der technischen Innovation für höhere Effizienz, Lebensdauer, Kostenreduktion, in der Skalierung der Produktionsverfahren und Vorbereitung des Markthochlaufs für Elektrolysetechnologien sowie dem Aufbau einer Zulieferstruktur für Komponenten, Subsysteme und den Systembau. Werden die schlummernden Potenziale im Bereich der Elektrolyse-Technologie schnell erschlossen, kann Baden-Württemberg first-mover-Vorteile im internationalen Wettbewerb generieren und somit entsprechende Wertschöpfungspotenziale erschließen. Jedoch zeichnet sich die Entwicklung aktuell durch eine sehr hohe Dynamik aus. So nimmt die Zahl der Länder, die Wasserstoff-Strategien vorlegen, stetig zu.

Weitere Meldungen

Symbolbild Design
Designpreis

Internationaler Designpreis Baden-Württemberg FOCUS OPEN 2025

Das Design Center Baden-Württemberg lobt auch 2025 wieder den Staatspreis des Landes Baden-Württemberg weltweit aus. Anmeldungen zum Designwettbewerb sind bis zum 4. April 2025 möglich.

Gewinnerteam
Startup BW

ASAP Finale #13: InnoZell von der Universität Konstanz zieht ins Landesfinale ein

Das Team InnoZell überzeugte die Jury mit seiner Geschäftsidee, Medikamente während der Produktion auf mikrobielle Verunreinigungen zu testen und das ohne Tierversuche, und zieht ins Landesfinale 2025 ein.

Woodworker doing research on a laptop in his workshop
Handwerk

Evaluationsbericht zur Initiative „Horizont Handwerk“ veröffentlicht

Mit der Initiative „Horizont Handwerk“ hat das Wirtschaftsministerium 2017 ein zentrales Projekt der baden-württembergischen Handwerkspolitik initiiert, um längerfristig und gezielt die Handwerksbetriebe beim Strukturwandel zu unterstützen.

Spitzengespräch Ausbildungsbündnis
Berufliche Ausbildung

Ausbildungsbündnis setzt auf berufliche Orientierung

Beim 53. Spitzengespräch zur Ausbildungssituation haben die Mitglieder des Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg in Stuttgart über die aktuellen Herausforderungen am Ausbildungsmarkt im Land gesprochen.

Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut im Bundesrat
Bundesrat

Ministerin fordert Stärkung des Mittelstands

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich in der heutigen Bundesratssitzung für die Stärkung des mittelständischen Unternehmertums und vor allem auch Start-ups eingesetzt.

Veranstaltung

75 Jahre Soziale Marktwirtschaft

Das Wirtschaftsministerium veranstalter zusammen mit der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft (ASM) im Haus der Wirtschaft (HdW) in Stuttgart eine Ausstellung mit dem Titel „Alfred Müller-Armack und das große ‚S‘.

Innovation

Innovationspreis des Landes 2025 – jetzt bewerben!

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, startet die Ausschreibung des Innovationspreises 2025 für kleine und mittlere Unternehmen aus Baden-Württemberg. Bewerbungen sind bis zum 31. Mai 2025 möglich.

Junger Mann am Laptop in einem Handwerksbetrieb
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert Deutsches Handwerksinstitut e.V. in 2025

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert das Deutsche Handwerksinstitut e.V. (DHI) in Berlin im Jahr 2025 mit rund 227.500 Euro. Das DHI ist eine Forschungseinrichtung, die speziell im und für das Handwerk tätig ist.

Delegationsreise Indien
Delegationsreise

Hoffmeister-Kraut mit Wirtschaftsdelegation in Indien

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ist am 2. Februar 2025 zu einer mehrtägigen Delegationsreise nach Indien aufgebrochen. Sie wird dort die Städte Delhi, Pune und Mumbai besuchen.

Auto / ©vege - stock.adobe.com
Automobilwirtschaft

Programm zu Free and Open Source Software (FOSS) in der Automobilwirtschaft gestartet

Wirtschaftsministerium und Verkehrsministerium starten Programm zu Free and Open Source Software (FOSS) in der Automobilwirtschaft.

unsplash / kendall ruth
Arbeitsmarkt

Zumeldung: Arbeitsmarktzahlen im Januar 2025

Anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Symbolbild
Förderung

Zuschuss für den Neubau bewilligt

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert den Ersatz-neubau für das Ausbildungszentrum der Bauwirtschaft Baden-Württemberg e. V. in Gerads-tetten mit rund 21 Millionen Euro.

Europaflagge / ©Harald Richter
Innovationsförderung

Ideen aus Clusterinitiativen und Netzwerken werden gesucht

Um die Kompetenzen von Clusterinitiativen und Netzwerken im regionalen Innovationsökosystem gezielt zu stärken und weiterzuentwickeln, veröffentlicht das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus einen neuen Förderaufruf.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

Ausbau von Prüfinfrastruktur für Elektrolyse-Technologien gefördert

Mit der Übergabe eines symbolischen Förderschecks in Höhe von rund 7,6 Millionen Euro an die Projektverantwortlichen wurde der offizielle Startschuss für das Projekt „ElyLab" gegeben.

Arab Health 2025

Wirtschaftsstaatssekretär besucht baden-württembergische Aussteller auf Arab Health

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp besucht aktuell die weltweit zweitgrößte Fachmesse für Gesundheit und Medizin, die Arab Health in Dubai. Baden-Württemberg präsentiert sich dort bereits zum zehnten Mal in Folge.