Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau wird bis Ende 2022 mit insgesamt rund 658.000 Euro weiterhin sogenannte „Digitallotsen Wirtschaft 4.0“ fördern. Dies gab Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (7. April) in Stuttgart bekannt. „Mit den Digitallotsen bieten wir gerade den kleinen und mittleren Unternehmen im Land eine niederschwellige und wirksame Unterstützung bei der Digitalisierung. Der Bedarf bei den Unternehmen ist hoch. Neben einem grundlegenden Überblick über Digitalisierungspotentiale geht es vielen Betrieben jetzt darum, konkret in die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten einzusteigen und die Möglichkeiten von Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz und Blockchain für sich zu nutzen. Hierfür wollen wir landesweit zielgruppenspezifische Angebote schaffen“, so die Ministerin. „Die Digitallotsen können die Unternehmen aktuell gerade auch mit Online-Formaten wie virtuellen Sprechstunden und Webinaren bei relevanten Zukunftsthemen optimal unterstützen.“
Seit 2016 hat sich die Digitallotsen-Förderung im Rahmen der Initiative Wirtschaft 4.0 als erfolgreiches Unterstützungsangebot für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Baden-Württemberg etabliert. Die Digitallotsen bieten für ihre jeweilige Zielgruppe landesweit eine Basisunterstützung bei der Digitalisierung, die von Print- und Onlineinformationsangeboten über verschiedene Veranstaltungen, Workshops und Webinare bis hin zu individueller Einstiegsberatung etwa in Form von Vor-Ort-Besuchen oder virtuellen Sprechstunden reicht. Zur Lotsenfunktion gehört auch, den Unternehmen einen Überblick über daran anknüpfende, weitergehende Unterstützungsangebote zu geben. „Die Digitalisierung ist gerade in der aktuellen Zeit ein zentrales Werkzeug, um Wissen effizient und passgenau zu vermitteln. In Verbindung mit weiteren Fördermaßnahmen in der Fläche des Landes wie den regionalen Digital Hubs, den KI-Labs sowie branchenspezifischen Unterstützungsangeboten etwa im Rahmen der Initiative ‘Handwerk 2025‘ wollen wir den Unternehmen im Land auch in den kommenden Jahren eine umfassende Unterstützung beim Thema Digitalisierung bieten“, so Hoffmeister-Kraut.
Das dreistufige Digitallotsen-Konzept des DEHOGA Baden-Württemberg beschäftigt sich mit den Hotel- und Gastronomiebetrieben im Land. In der ersten Stufe werden die Betriebe in Form von Best-Practice-Videos und interaktiven Fachworkshops über Digitalisierungsthemen informiert. Daran schließen sich vertiefende Online-Kurse und Webinare an, die in der dritten Stufe von einem individuellen Digital-Check vor Ort beim Unternehmen abgerundet werden.
Der Handelsverband Baden-Württemberg bietet den Unternehmen des Einzelhandels ebenfalls umfassende Informationen über ein Veranstaltungskonzept mit sowohl Präsenzformaten als auch Webinaren, welches die Unternehmen zielgerichtet gemäß ihrem Kenntnisstand adressiert. Der individuelle Beratungsbedarf der Unternehmen wird durch virtuelle Sprechtage und im Einzelfall durch Einstiegsberatung vor Ort beim Unternehmen gedeckt. Zudem sollen durch „Trendscouting“ fortlaufend technologische Entwicklungen, Trends und Innovationen aufgegriffen und diese auf die Unternehmen des Einzelhandels übertragen werden.
Das Virtual Dimension Center (VDC) Fellbach bietet mit dem Digitallotsen-Konzept für virtuelle Technologien und Geschäftsmodelle eine Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen, die die Technologien der Virtuellen (VR) und Erweiterten Realität (AR) für sich nutzen wollen. Das VDC Fellbach bietet dazu niederschwellige Online-Einstiegs-, Fach- und Förderberatungen sowie Lehrvideos an. Einen Fokus legt das VDC Fellbach dabei darauf, die KMU über Trends und Reifegrade im Themenfeld V/AR zu informieren. In Workshops und Ratgebern sollen KMU zudem Best-Practice-Geschäftsmodelle im Bereich V/AR kennenlernen und zu deren Anwendungsmöglichkeiten beraten werden.
Über die Initiative Wirtschaft 4.0
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg hat 2017 die „Initiative Wirtschaft 4.0“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, gemeinsam mit den 36 Partnerorganisationen die Digitalisierung der Wirtschaft in Baden-Württemberg, insbesondere im Hinblick auf KMU, branchenübergreifend und in der gesamten Fläche des Landes voranzutreiben. Die Initiative Wirtschaft 4.0 fungiert hierbei als „Dach“ und „kommunikative Klammer“ für sämtliche Aktivitäten zur Digitalisierung der Wirtschaft. Um diese Bündelungsfunktion noch besser wahrnehmen zu können, wurde eine Koordinierungsstelle für die Initiative Wirtschaft 4.0 zum 1. März 2019 in Stuttgart eingerichtet.