Der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Patrick Rapp, reiste am 29. November zu Gesprächen in die niederländische Provinz Nordbrabant. Im Rahmen seines zweitägigen Besuchs sollen Möglichkeiten für die weitere wirtschaftliche Zusammenarbeit erörtert werden.
„Vor allem für unseren Mittelstand sind die Beziehungen zu niederländischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen von großer Bedeutung. Sowohl in der Export- als auch in der Importstatistik des Landes belegen die Niederlande seit Jahren einen vorderen Platz. Insbesondere zur wirtschaftsstarken Provinz Nordbrabant rund um Eindhoven pflegen wir sehr gute politische und wirtschaftliche Kontakte. Diese wollen wir festigen und weiter ausbauen“, sagte der Staatssekretär vor der Reise.
Auf dem Reiseprogramm steht unter anderem der Besuch des niederländischen Unternehmens ASML, dem weltweit größten Anbieter von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie. Seit mehr als zehn Jahren arbeiten die baden-württembergischen Unternehmen TRUMPF und Carl Zeiss sehr erfolgreich mit ASML zusammen. „Niederländische und baden-württembergische Unternehmen ergänzen sich hervorragend, wie diese langjährige Kooperation zeigt“, so der Staatssekretär.
Auch innovative Forschungsprojekte, die von der Provinzregierung Nordbrabants und dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium unterstützt werden, sind Bestandteil der guten Beziehungen beider Regionen. „Der europäische Zusammenhalt ist in diesen schwierigen politischen Zeiten so wichtig wie noch nie“, betonte Patrick Rapp vor seinem Besuch bei Brainport Industries – einem Zuliefernetzwerk von über 100 Hightech Unternehmen aus den Niederlanden – und dem High-Tech Campus in Eindhoven. „Im Rahmen der Reise wollen wir deshalb auch auf politischer Ebene weitere Schritte unserer Zusammenarbeit ausloten“, so der Staatssekretär.
Das Reiseprogramm sieht zudem einen Besuch bei Breda Robotics vor. Das dortige Testgelände bildet ein aktives Bindeglied zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Unter anderem werden auf dem Gelände innovative Lösungen erprobt, wie durch den Einsatz von Robotern dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden kann.
Hintergrundinformationen zu den Handelsbeziehungen zwischen Baden-Württemberg und den Niederlanden
Die Niederlande sind für Baden-Württemberg seit Jahren einer der wichtigsten Wirtschaftspartner in der EU.
Im Jahr 2021 wurden Waren im Wert von 14,9 Milliarden Euro von Baden-Württemberg in die Niederlande exportiert. Die Niederlande liegen damit nach den USA, China, Frankreich und der Schweiz an 5. Stelle der Exportstatistik. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Export um 12 Prozent gesteigert werden und somit der coronabedingte Rückgang wieder aufgeholt werden. Exportiert werden vor allem pharmazeutische Erzeugnisse, DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse, Maschinen und Kraftfahrzeuge bzw. Kraftfahrzeugteile.
Bei den Importen belegen die Niederlande ebenfalls den 5. Rang. Im Jahr 2021 wurden Waren im Wert von 13,2 Milliarden Euro nach Baden-Württemberg importiert. Damit wurde auch hier das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht. Importiert werden zum Großteil pharmazeutische und chemische Erzeugnisse sowie Nahrungs- und Futtermittel und Erzeugnisse der Landwirtschaft.