Innovation

Autonomes Fliegen wird mit 1,3 Millionen Euro gefördert

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Quelle: Unsplash

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fördert mit dem Projekt „E-Fliegen“ den Aufbau einer Testumgebung für elektrisches, energieeffizientes und autonomes Fliegen mit 1,3 Millionen Euro. Als Standorte wurden die Flugplätze in Lahr im Schwarzwald sowie in Mengen bei Sigmaringen ausgewählt. Dies gab Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (24. Juli) in Stuttgart bekannt. „Wir haben in Baden-Württemberg eine gute Ausgangsposition in dieser wichtigen Zukunftstechnologie. Diese wollen wir weiter ausbauen. Mit dem Projekt stärken wir gezielt den Standort Baden-Württemberg und seine Innovationskraft in diesem wichtigen Zukunftsmarkt. Denn für die Mobilität der Zukunft kann elektronisches, energieeffizientes und autonomes Fliegen ein zentraler Baustein sein“, sagte die Ministerin.

Ziel des Projekts „E-Fliegen“ ist es, ein geeignetes Testumfeld für die Demonstration und die Erprobung von Drohnen und Flugtaxis in Baden-Württemberg zu identifizieren. Dazu wurden in einer Zukunftsstudie zunächst Anwendungsszenarien sowie ein Lastenheft für einen möglichen Forschungs-, Entwicklungs- und Erprobungsflugplatz entwickelt. Nach Abschluss der Studie Ende März dieses Jahres wurden die Ergebnisse analysiert und der Universität Stuttgart übergeben. Die Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Stuttgart koordiniert nun den Aufbau der nötigen Infrastruktur. Neben der Deutschen Flugsicherung und dem Regierungspräsidium Stuttgart engagieren sich weitere Partner im Aufbau der Testumgebung.

Testfelder in Lahr und Mengen

Nach umfangreicher Analyse der Standorte in Baden-Württemberg entschied der Projektlenkungsausschuss Anfang Juni, an den Flugplätzen in Lahr und in Mengen eine Testumgebung aufzubauen. Am Standort Lahr soll ein Testfeld für urbanes Fliegen errichtet werden, um den Forschungsbedarf in diesem Bereich abzudecken. Ein weiteres Testfeld mit dem Schwerpunkt „Autonomes Fliegen“ soll in Mengen-Hohentengen entstehen. Mit beiden Standorten wurden bereits Abstimmungsgespräche aufgenommen. „Die beiden Standorte eignen sich für die jeweilige Ausrichtung hervorragend und ergänzen sich in idealer Weise. Darüber hinaus schaffen wir mit diesem Ansatz in Baden-Württemberg die Möglichkeit, flexibel auf zukünftige Entwicklungen reagieren zu können“, so Prof. Walter Fichter vom Institut für Flugmechanik und Flugregelung der Universität Stuttgart.

Als nächste Schritte werden mit den Partnern vor Ort Umsetzungskonzepte erarbeitet. Beide Standorte tragen dazu bei, am Innovationsstandort Baden-Württemberg zeitnah zukunftsweisende Forschungsergebnisse vorweisen zu können. Die geplanten Forschungsflugplätze sind als Plattform zu verstehen, um dort zukünftig weitere Akteure zu integrieren. Diese Möglichkeit steht natürlich allen potenziellen Partnern, auch außerhalb des Landes zur Verfügung. Erster Nutzer des Testfeldes wird das in Baden-Württemberg ansässige Unternehmen Thales sein, das unter anderem Teile der Infrastruktur am Testfeld für Forschungszwecke beistellt. Die ACENTISS GmbH aus Ottobrunn wird am Testfeld in den nächsten Monaten erste Forschungsflüge mit unbemannten Fluggeräten im Rahmen eines Projektes zur zugelassenen Luftraumintegration durchführen.

Dr. Wolfgang G. Müller, Oberbürgermeister der Stadt Lahr erklärt: "Die Sicherung und kontinuierliche Fortführung der fliegerischen Nutzung ist Grundlage für die Entwicklung eines vom Land Baden-Württemberg geförderten technologiefreundlichen Verkehrskonzeptes, das alle Verkehrsträger miteinander verbindet. Mit dem Forum für Luft- und Raumfahrt arbeiten wir bereits seit vielen Jahren zusammen. Schon die im Jahr 2011 veröffentlichte Studie sieht für den Flughafen Lahr eine Nutzung für autonomes Fliegen vor - nach langer Entwicklungszeit kann diese Saat nun aufgehen."

Stefan Bubeck, Bürgermeister der Stadt Mengen sagte: „Die Stadt Mengen begrüßt die Entscheidung, am Regio-Airport Mengen ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zum unbemannten Fliegen mit Flugdrohnen einzurichten. Der Regio-Airport bietet hierfür die optimalen Rahmenbedingungen.

„Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel und der zunehmenden Urbanisierung, die bestehende Verkehrssysteme an ihre Belastungsgrenzen führt, müssen neue energieeffiziente und umweltfreundliche technologische Lösungen identifiziert, erprobt und zur Marktreife entwickelt werden. Im Luftfahrtbereich liefern wir hier einen wesentlichen Beitrag zu den modernen Mobilitätsszenarien in der Erprobung energieeffizienter, elektrischer Antriebe und autonomer Systeme. In Zukunft wird ein Flugtaxi genauso selbstverständlich sein wie ein Smartphone“, prognostiziert der Unternehmer und Vorstandsvorsitzende des Forums Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg (LR BW e.V.) Prof. Dr. Rolf-Jürgen Ahlers.

Mit der Förderung greift das Ministerium das im Sommer 2017 vorgestellte Konzept des Forums Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg, dem regionalen Branchenverband in Baden-Württemberg für die Luft- und Raumfahrtindustrie, auf. Seit Juli 2018 arbeitet das Ministerium eng mit zahlreichen Partnern zusammen. Dazu zählen neben dem Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg auch das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie das kooperierende Institut für Arbeitswissenschaften und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart, die Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie der Universität Stuttgart, die Landesagentur e-mobil BW sowie verschiedene Industriepartner.

Die Anwendungsgebiete des E-Fliegens sind vielseitig. So können elektrisch betriebene Flugzeuge bzw. Senkrechtstarter, Regionalflughäfen verbinden und die großen Flughäfen entlasten. Darüber hinaus bieten Flugtaxis die Möglichkeit, emissionsarme, intermodale Verkehrskonzepte zu ergänzen und nachhaltig zu etablieren. Weitere Einsatz- und Anwendungsgebiete reichen von der Logistik über die Beobachtung von Naturschutzgebieten bis zu Wartung von schwer erreichbaren Gebäuden oder Anlagen. Unbemannte autonome Flugsysteme können diese Aufgaben klimafreundlich und effizient umsetzen. Derzeit liegt die Hauptanwendung von autonomen Fluggeräten in der Inspektion von Infrastruktur.

Die Zukunftsstudie „E-Fliegen“ finden Sie hier.

 

Weitere Meldungen

Glühbirne
Förderung

Rund 4 Millionen Euro für den „ersten Lerncampus im Metaverse“

Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entsteht mit dem Projekt „Immersive Creation & Learning Hub“ der „erste Lerncampus im Metaverse“ am Lern- und Anwendungszentrum Mechatronik (LAZ) des KIT.

Tourismustag 2025
Tourismus

Baden-Württemberg Tourismus darf auf Rekordjahr 2024 hoffen

Mit einem äußerst positiven Rückblick auf das abgelaufene Tourismusjahr begrüßte Staats-sekretär Dr. Patrick Rapp die Gäste des Tourismustags 2025 des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Rahmen der Urlaubsmesse CMT in Stuttgart.

Der Wettbewerb „KI-Champion BW“ startet. (Bild: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg)
KI-Champions BW

Wettbewerb „KI-Champions BW“ startet in die nächste Runde

Im Jahr 2025 werden wieder herausragende KI-Lösungen aus dem Land prämiert.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Existenzgründung

Zumeldung: Zahl der Start-up-Gründungen steigt trotz Krise kräftig

Der Next Generation Report 2024 bestätigt die Stärke des Gründungsstandortes Baden-Württemberg. Mit einem Wert von 13,5 Neugründungen pro 100.000 Einwohnern überholt Heidelberg auch die beiden Start-up-Hotspots München und Berlin.

Labor / ©Hans Reniers / Unsplash
Förderung

Fraunhofer-Gesellschaft erhält 2024 insgesamt 34,9 Millionen Euro

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat im Jahr 2024 im Rahmen der Grundfinanzierung und für Investitionen insgesamt 34,9 Millionen Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus bewilligt bekommen.

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
LEA-Mittelstandspreis

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung ausgeschrieben

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg schreiben Mittelstandspreis für soziale Verantwortung aus

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung: Arbeitsmarktzahlen im Dezember 2024

Anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Hoffmeister-Kraut übernimmt Vorsitz der Wirtschaftsministerkonferenz

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut wird zum 1. Januar 2025 den Vorsitz der Wirtschaftsministerkonferenz (WMK) übernehmen. Der Vorsitz wird Baden-Württemberg turnusmäßig für insgesamt zwei Jahre bis Ende 2026 übertragen.

Paragraph auf Europaflagge

Wichtiger Schritt: Verhandlungsabschluss zwischen der EU und der Schweiz

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, bezeichnete den am 20. Dezember verkündeten Verhandlungsabschluss zwischen der EU und der Schweiz als „wichtigen Schritt“, dem nun zügig weitere folgen müssten.

Move your idea
Start-up BW

Move Your Idea: Rocket Stabilizer zieht ins Landesfinale ein

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

Glühbirne
Konjunktur

IAW und Universität Hohenheim legen Konjunkturprognose vor

Das Tübinger Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim legte seine aktuelle Konjunkturprognose für Baden-Württemberg vor.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Innenstadtberater

Rund 1,7 Millionen Euro für regionale Innenstadtberater bis Ende 2026

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert regionale Innenstadtberater in Baden-Württemberg bis Ende 2026 mit weiteren rund 1,7 Millionen Euro.

Start-up BW

„Abnoba“ gewinnt 5. Start-up BW Female Founders Cup

Beim fünften Start-up BW Female Founders Cup am 16. Dezember 2024 haben Gründerinnen und Start-ups von Frauen ihre Geschäftsideen vor Fachjury und Publikum präsentiert.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Betriebliche Weiterbildung

Betriebliche Weiterbildung erstmals wieder auf Vor-Corona-Niveau

Im Auftrag des Wirtschaftsministeriums hat das Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e. V. (IAW) den Bericht „Betriebliche Fort- und Weiterbildung in Baden-Württemberg 2023“ veröffentlicht.

Förderung

Wirtschaftsministerium investiert in wegweisende Halbleitertechnologie

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Weiterentwicklung der Forschungsinfrastruktur des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik (IAF) in Freiburg mit 4,35 Millionen Euro.