Viele innovative Geschäftsideen werden nie realisiert, weil den Gründerinnen und Gründern insbesondere in der frühen Gründungsphase die nötige Finanzierung fehlt. Das will das Land künftig ändern. In enger Einbindung ausgewählter Kooperationspartner startet das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau ein neues Förderinstrument, das früher als bisherige Finanzierungshilfen ansetzt und spürbar dazu beitragen soll, mehr aussichtsreiche Start-up-Vorhaben für institutionelle Anleger „finanzierungs- bzw. VC-reif“ zu machen.
„Um die Gründungsdynamik signifikant anzukurbeln, brauchen wir eine neue Risikokultur. Wir müssen deshalb den Mut haben, auch bei den Finanzierungsinstrumenten neue Wege zu gehen“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (31. Juli) in Stuttgart.
Das neue Pilotprogramm „Start-up BW Pre-Seed“ unterstützt innovative Gründerinnen und Gründer in der so genannten Pre-Seed Phase, in der private Investoren und Venture Capital-Gesellschaften (VC) aufgrund des Risikos noch sehr zurückhaltend sind. „In Baden-Württemberg warten bereits etliche Geschäftsideen auf die Chance, endlich beweisen zu können, dass in ihnen das Potential zum nächste Mittelständler oder auch zu mehr steckt“, so die Ministerin. „Genau dieses Potential wollen wir mit unserem neuen Programm fördern.“
Für die Jahre 2018 und 2019 stehen für Start-up BW Pre-Seed 14 Millionen Euro im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes digital@bw zur Verfügung. Diese Gelder würden in enger Kooperation mit erfahrenen Acceleratoren, Inkubatoren oder Start-up-Initiativen und derer Netzwerken vergeben, erläuterte Hoffmeister-Kraut: „Sie stellen die professionelle Betreuung und Begleitung der Start-ups sicher und beteiligen sich mit 20 Prozent an der Finanzierung der Start-up-Vorhaben.“ Das Risiko bezeichnete Hoffmeister-Kraut deshalb als „kalkulierbar“, auch wenn das Land mit dem Frühphasenförderangebot Neuland betreten würde. Nach dem Vorbild des israelischen Frühphasenförderinstruments werde nun ein an die baden-württembergischen Gegebenheiten angepasstes Förderkonzept gestartet. Mit dem Frühphasenfinanzierungsangebot sei die Finanzierungskette für Start-ups in Baden-Württemberg nun geschlossen, hob die Wirtschaftsministerin hervor.
Der heutige Programmstart erfolgt mit den ersten zwei Pilotpartnern, dem CyberForum e. V. in Karlsruhe und dem bwcon Baden-Württemberg: connected e. V. in Stuttgart.
Matthias Hornberger, Vorstandsvorsitzender CyberForum e. V.: „Wir sind begeistert, Pilotpartner im Modellvorhaben des Landes zu sein. Pre-Seed BW hilft dabei, die Finanzierungslücke in der entscheidenden frühen Phase ambitionierter Hightech-Start-ups zu schließen. Die Gründer im Karlsruher CyberLab, dem IT-Accelerator des Landes, werden davon enorm profitieren.“
Hintergrund zu den Projektpartnern
Das CyberForum e. V. Karlsruhe betreibt den bereits in einem weiteren Ausbau befindlichen IT-Accelerator CyberLab. Der bwcon e. V. ist unter anderem Projektpartner vom M-Tech Accelerator in Stuttgart, der vorrangig Start-ups aus den Bereichen Moblität und Engineering betreut. Beide Acceleratoren-Projekte werden vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg im Rahmen der Europäischen Strukturfonds gefördert. Die Träger verfügen über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Unterstützung von Start-ups. Weitere potenzielle Pilotpartner haben bereits ihr Interesse bekundet. Neben den weiteren fünf durch das Wirtschaftsministerium geförderten technologiespezifischen Start-up BW-Acceleratoren können sich auch privatwirtschaftliche Trägerkonsortien bewerben und mit ihrem Konzept und ihrer Trägerkonstruktion überzeugen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.startupbw.de